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So nicht! Die 10 häufigsten Fehler beim Assessment

Daniel Fahrni
Daniel Fahrni

Ein aussagekräftiges Assessment muss anspruchsvollen Qualitätskriterien genügen. Was sind die häufigsten Stolpersteine – und wie werden sie aus dem Weg geräumt?

Vor dem Assessment

1. Unsaubere Auftragsklärung

Definieren Sie vor der Durchführung eines Assessments Ziele, Rahmenbedingungen, Verantwortlichkeiten sowie Konsequenzen. So ist beispielsweise bei einem Auswahlassessment im Vorfeld zu klären, wie mit internen Bewerbern umgegangen wird, wenn diese nicht empfohlen werden.

2. Keine Gewaltentrennung von Personalsuche und Evaluation

Erfolgen Rekrutierung und Evaluation durch dieselbe Firma, können Interessenkonflikte entstehen. Wahren Sie das Prinzip der Gewaltentrennung.

3. Anforderungsprofil nicht vorhanden oder unpräzis

Ein differenziertes Anforderungsprofil ist die Grundlage für jedes Assessment. Definieren Sie die aktuellen und künftigen Anforderungen an die Kandidierenden systematisch.

4. Unrealistische Auswahl der Assessmentteilnehmenden

An Assessments sollten möglichst nur Kandidierende mit realistischen Chancen teilnehmen. Dazu müssen sich die Vorauswahlverfahren an klaren Prozessen, Kriterien und Anforderungen orientieren. So können Sie beispielsweise vermeiden, dass interne Kandidaten in ein Assessment geschickt werden, weil ihre Vorgesetzten sich scheuen, selbst Rückmeldungen zu deren Schwächen zu geben.

Während des Assessments

5. Schlechte Tests und Übungen

Ein gutes Assessment zeichnet sich durch einen Methodenmix von mindestens vier unterschiedlichen Methoden aus (strukturierte Interviews, psychometrische Tests, Managementfallstudien, Rollenspiele, Simulationen etc.). Orientiert sich die Auswahl der Übungen nicht am Anforderungsprofil, führt dies zu unpräzisen Evaluationen und erhöht das Risiko von Widerstand auf Seiten der Teilnehmer.

6. Beobachtung und Bewertung mit Bauchgefühl statt mit Instrumenten

Die Gefahr, dass sich Beobachtende von Gefühlen leiten lassen, besteht immer. Um einen Entscheid nach Bauchgefühl zu verhindern, sollten Sie darauf bestehen, dass jede Kompetenz in mindestens zwei Übungen von mindestens zwei Beobachtenden beurteilt wird.

7. Beobachtende zu wenig fit

Gut ausgebildete, erfahrene und sorgfältig vorbereitete Assessierende sind die beste Voraussetzung für differenzierte Beurteilungen. Stellen Sie sicher, dass die Assessierenden aufgrund eines klaren Anforderungsprofils ausgewählt und ausgebildet wurden.

Nach dem Assessment

8. Unprofessionelle Feedbacks

Kandidierende haben Anrecht auf ein kompetent geführtes, wertschätzendes und ressourcenorientiertes Feedbackgespräch, das sich auf ein differenziertes, schriftliches Gutachten stützt.

9. Nichtbeachten des Verfalldatums der Berichte

Länger als drei Jahre sollten Assessmentberichte nicht als Referenz gelten. In dieser Zeit entwickeln sich Menschen beruflich und persönlich zu stark, als dass wichtige Personalentscheide auf ältere Gutachten abgestützt werden könnten. Entfernen Sie Assessmentgutachten, die das Verfalldatum erreicht haben, aus dem Personaldossier.

10. Fehlende Evaluation und Qualitätskontrollen

Fragen Sie Ihren Assessmentanbieter nach Qualitätszertifikaten. Diese gewährleisten, dass dessen Assessmentdienstleistungen und -verfahren regelmässig einer anerkannten und unabhängigen Qualitätsprüfung unterzogen werden.

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